Der Psychoanalytiker versp?rt nur selten den Antrieb zu ?sthetischen Untersuchungen, auch dann nicht, wenn man die ?sthetik nicht auf die Lehre vom Sch?nen einengt, sondern sie als Lehre von den Qualit?ten unseres F?hlens beschreibt. Er arbeitet in anderen Schichten des Seelenlebens und hat mit den zielgehemmten, ged?mpften, von so vielen begleitenden Konstellationen abh?ngigen Gef?hlsregungen, die zumeist der Stoff der ?sthetik sind, wenig zu tun. Hie und da trifft es sich doch, da er sich f?r ein bestimmtes Gebiet der ?sthetik interessieren mu , und dann ist dies gew?hnlich ein abseits liegendes, von der ?sthetischen Fachliteratur vernachl?ssigtes. Ein solches ist das Unheimliche. Kein Zweifel, da es zum Schreckhaften, Angst- und Grauenerregenden geh?rt, und ebenso sicher ist es, da dies Wort nicht immer in einem scharf zu bestimmenden Sinne gebraucht wird, so da es eben meist mit dem Angsterregenden ?berhaupt zusammenf?llt. Aber man darf doch erwarten, da ein besonderer Kern vorhanden ist, der die Verwendung eines besonderen Begriffswortes rechtfertigt. Man m?chte wissen, was dieser gemeinsame Kern ist, der etwa gestattet, innerhalb des ?ngstlichen ein Unheimliches zu unterscheiden. Dar?ber findet man nun so viel wie nichts in den ausf?hrlichen Darstellungen der ?sthetik, die sich ?berhaupt lieber mit den sch?nen, gro artigen, anziehenden, also mit den positiven Gef?hlsarten, ihren Bedingungen und den Gegenst?nden, die sie hervorrufen, als mit den gegens?tzlichen, absto enden, peinlichen besch?ftigen. Von seiten der ?rztlich-psychologischen Literatur kenne ich nur die eine, inhaltsreiche aber nicht ersch?pfende, Abhandlung von E. J e n t s c h (Zur Psychologie des Unheimlichen, Psychiatr.-neurolog. Wochenschrift 1906 Nr. 22 u. 23). Allerdings mu ich gestehen, da aus leicht zu erratenden, in der Zeit liegenden Gr?nden die Literatur zu diesem kleinen Beitrag, insbesondere die fremdsprachige, nicht gr?ndlich herausgesucht wurde, weshalb er denn auch ohn