Ehe und Eheschliessung sind auch im fruhen Mittelalter eng verzahnt mit dem gesellschaftlichen Kontext. Welche Rollen spielen die biblisch-christlichen Vorgaben? Wie wirken sich die sozialen, okonomischen, erb- und besitzrechtlichen Bedingungen der Lebenswelt aus? Wechselseitig aufeinander beziehend prasentiert sich der Eheabschluss als ein fur diese Zeit typischer Vertragsschluss, der auf dem Konsens aller Beteiligten beruht und demnach die Ehefrau ebenso ins Geschehen mit einbezieht wie die Verwandten der Brautleute. Daran anschliessend sind Ehebruch und Inzest nicht nur Sunde, sondern Vertragsbruch, und selbst die Busse fur eheliche Vergehen erscheint in einem neuen Licht. Im zweiten Band stellt die Autorin die Quellen mit deutscher Ubersetzung zusammen, die fur die Untersuchung der Ehe im fruhen Mittelalter relevant sind, und schafft damit eine wertvolle Grundlage fur die Forschung.
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