Bisherige Untersuchungen zu Pilgerliteratur und Amerikaberichten legten unhinterfragt Raum- und Wirklichkeitsvorstellungen des 20. Jahrhunderts zugrunde und argumentierten mit dem Parameter der adäquaten oder inadäquaten Wiedergabe erfahrener Realität. Mit Hilfe des erweiterten Raumbegriffs der kognitiven Kartographie lenkt diese Arbeit den Blick auf die Eigenheiten frühneuzeitlicher Räume in Texten und untersucht verschiedene Raumtypen. Gattungstraditionen, Gebrauchsfunktionen, kulturelle Traditionen im weiteren Sinne sowie die Wahrnehmungen des reisenden Subjektes erzeugen, sich wechselseitig beeinflussend, die Wirklichkeit eines Raumes im Text. Die Analyse dreier Prosaerzählungen beschäftigt sich mit der Frage von fiktionalen Raumstrukturen und ihrer Abhängigkeit von nichtfiktionalen Texten.
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