Der vierte Band der Reihe Italiká widmet sich der kultisch-religiösen Lebenswelt der indigenen Gesellschaften des archaischen Siziliens. Durch einen innovativen religionssoziologischen und sozialarchäologischen Ansatz werden neuartige Einblicke in die Kultlandschaften der lokalen Gemeinschaften ermöglicht. Anhand von 16 ausgewählten Fallbeispielen werden zentrale Kult- und Ritualorte in ihrem jeweiligen Siedlungskontext untersucht und deren Formations- und Transformationsprozesse im Spannungsfeld kultureller Kontakte nachgezeichnet, die sich im Zuge der sogenannten grossen Kolonisation der Griechen und Phönizier ab dem 8. Jh. v. Chr. zwangsläufig ergaben. Besonders ab dem 6. Jh. v. Chr. entstanden teils dichte Kontaktzonen, deren Auswirkungen auf die lokale Kultarchitektur und Opferpraxis beleuchtet werden. Im Zentrum der Studie stehen Fragen nach der Funktion von indigenen Kultorten und der daran gekoppelten sozialen Strukturen und lokalen Identitäten sowie das Aufzeigen von Interdependenzen zwischen Religionsentwicklung und sozialem Wandel.
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