PHILOLOGIA - Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse, Band 130 116 pages. Neues in der indisch-buddhistischen Welt der Erkenntnis im Ringen um Wahrheit (satya) brachte im 6. Jh. der aus Südindien stammende Denker Bhavya. Ausgehend von den Lehren des historischen Buddha reflektierte er orthodox philosophische Positionen der nachchristlichen Zeit, deren Wurzeln jedoch bis in die vorchristliche reichen. Sein Repertoir erà rterter Themen umfaÃt die Hauptsäulen des buddhistischen Erlà sungsweges, wobei die Emphase auf Erkenntnis der Wahrheit, Ethik und Bodhicitta liegt. Aber auch brahmanisches Gedankengut, deren jahrtausende altes Wissen um den Veda und die Upanishaden sich in ihren Lehren zeigt, kommt in den polemischen Teilen seiner Madhyamakahá dayakÄrikÄ zu Wort. Als Spiegel der altehrwürdigen philosophischen Traditionen Indiens läÃt der Text den Leser Diskurse, die bis ins 6. Jh. n. Chr. geführt wurden, schauen. Bhavyas innovative Dialektik, entwickelt auf der Grundlage traditionell überlieferter Verfahrensweisen, bereichert die historische Rezeption der Lehre Buddhas. Seine Methode, die in Anlehnung an die epistemologisch?en Erkenntnisse seiner Zeit formuliert wurde, zielt darauf ab, Wahrheitsfindung mit Beweisführung zu ermà glichen, um diese letztendlich zu überwinden. Da seine Argumentationsweise Anlaà für die Bildung weiterer epochemachender Traditionen des Madhyamaka wurde, liegen mit diesem Text und der sie erläuternden Tarkajvala historisch bedeutsame Zeugen für die Entwicklung des indischen Buddhismus in nachchristlicher Zeit vor. Ihre Rezeption in Tibet, China, in der Mongolei, in Japan und weiteren Ländern spricht zudem für ihre philosophische Bedeutsamkeit. Die in diesem Band vorgelegte Arbeit, eine Textedition der ersten drei Kapitel der Madhyamakahá dayakÄrikÄ des Bhavya, beruht auf allen global erhältlichen Textquellen primärer und sekundärer Bedeutung für die Eruierung dieses doxographisch relevanten Textes indischer Herkunft.
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