Im Jahr 2010 konnten die Museen der Dresdner Kunstsammlungen auf eine 450-jahrige Geschichte zuruckblicken. Denn 1560 grundete Kurfurst August die kurfurstlich-sachsische Kunstkammer im Dresdner Residenzschloss. Sie war damit eine der altesten ihrer Art. Die Sammlung wurde uber die Jahrhunderte von seinen Nachfolgern gepflegt und kenntnisreich erweitert. Dank der erhaltenen Kunstkammerinventare ist die Sammeltatigkeit der sachsischen Kurfursten sehr gut dokumentiert. Sie bieten nicht nur wichtige Informationen zu den Objekten selbst, zu deren Erwerbung und den beteiligten Kunstlern, sondern stellen auch eine einzigartige Quelle dar, um Ruckschlusse auf die Sammlungsgeschichte, den sich wandelnden Geschmack und den hofischen Kulturaustausch zu gewinnen. Das Jubilaumsjahr ist ein gebuhrender Anlass, diese Forschungsgrundlage zuganglich zu machen: Veroffentlicht werden die Transkriptionen von vier der sieben erhaltenen Kunstkammerinventare - dem ersten Inventar von 1587 und dem letzten von 1741 sowie von zwei weiteren Banden (1619 und 1640), die wichtige Zasuren markieren. Die Edition der Kunstkammerinventare wird durch einen umfangreichen Essayband vervollstandigt, in dem ausgewiesene Wissenschaftler die Fulle des Materials unter sammlungsgeschichtlichen und thematischen Aspekten untersuchen: Im ersten Teil wird die Geschichte der Dresdner Kunstkammer von ihrer Grundung bis zur Auflosung im Jahr 1832 nachgezeichnet und zugleich in den europaischen Kontext des hofischen Sammelns gestellt. Der zweite Teil ist bedeutenden Bestandsgruppen gewidmet; so werden beispielsweise die innovativen Werkzeuge, die virtuos gearbeiteten Elfenbeine oder die Gemalde der Kunstkammer ausfuhrlich vorgestellt. Sammlungsgeschichtliche und objektbezogene Forschungen erganzend, werden zudem rezeptionsasthetische Fragen angeschnitten.
1 results in 0.279 seconds
© Copyright 2024 shopping.eu