Gegenstand der Untersuchung ist ein Vergleich der Dogmatik und Systematik der Gläubigeranfechtung außerhalb und innerhalb des Insolvenzverfahrens in den wirtschaftlich eng verbundenen Rechtssystemen Deutschlands und Frankreichs. Den Schwerpunkt bildet dabei die Rechtsvergleichung der Gläubigeranfechtung innerhalb des Insolvenzverfahrens mit dem Ziel, abweichende Denkansätze und Regelungsinhalte des einen Rechtssystems zur Effektivierung des jeweils anderen Rechtssystems zu nutzen. Die Gläubigeranfechtung ist ein unerlässliches Institut des Insolvenzrechts. Dieses Rechtsgebiet wiederum ist für eine Rechtsvergleichung insbesondere deswegen von besonderem Interesse, weil es ein wesentliches Instrumentarium eines jeden Staates darstellt, das die Funktionsfähigkeit und Überlebensfähigkeit einzelner Rechtssubjekte innerhalb des Wirtschaftssystems gewährleisten und schützen kann, aber auch Reaktionsmechanismen bietet, wenn eine wirtschaftliche Rettung des Rechtssubjektes scheitert oder von vornherein aussichtslos ist. Das Insolvenzrecht mit seinen spezifischen Mechanismen und Instrumentarien ist insofern für das französische und das deutsche Wirtschafts- und Rechtssystem von grundlegender Bedeutung. Um eine bestmögliche Effektivität zu gewährleisten, ist eine fortlaufende kritische Prüfung der Rechtssysteme notwendig, um mögliche Verbesserungen und Vereinfachungen zugunsten der festgesetzten gesetzgeberischen Insolvenzverfahrensziele auszumachen und im Rahmen einer Rechtsfortbildung einzuarbeiten. Dabei macht jede Ã"nderung, die sich aufgrund der Fortentwicklung und des Wandels des wirtschaftlichen Systems notwendigerweise ergibt, gleichzeitig eine Überarbeitung und Anpassung des positiven Rechts notwendig. Auch im Bereich des materiellen Insolvenzrechts müssen daher die Regelungsmechanismen elastisch bleiben, um das Insolvenzverfahren effektiv zu halten und einen Stillstand aktiver Wirtschaftsförderung zu verhindern. Dieses Werk lei ...
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