Neuware - Im Jahr 1965 bot sich dem Fotografen Bodo Niederprüm die Gelegenheit, die legendäre Fluxus- Aktion »24 Stunden« in der Wuppertaler Galerie Parnass zu dokumentieren. Das sogenannte 24-Stunden-Happening fand am 5. Juni 1965 zu einer ungewöhnlichen Tageszeit statt: Es begann um Mitternacht und endete um 24 Uhr. In den dazwischen liegenden 24 Stunden verteilten sich die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen Joseph Beuys, Bazon Brock, Charlotte Moorman, Nam June Paik, Eckart Rahn, Thomas Schmit und Wolf Vostell in den verschiedenen Räumen der als Galerie genutzten Villa in der Moltkestr. 67, Wuppertal-Elberfeld, deren Grundriss auf dem Veranstaltungsplakat zu sehen war. Überall fanden rund um die Uhr verschiedene Aktionen statt. Der Galerist Rolf Jährling und die Fotografin Ute Klophaus, die das 24-Stunden-Happening aufnahm, wurden im Anschluss an dieses Happening von den Akteuren zu Mitautoren und Aktionsteilnehmern erklärt. Noch im selben Jahr erschien im Verlag Hansen & Hansen das Buchobjekt 24 Stunden.Bodo Niederprüms Fotografien waren bis vor kurzem vollkommen unbekannt. Ausstellungund Katalog zeigen das Happening erstmals aus seiner Perspektive. Zu sehen sind JosephBeuys, Wolf Vostell, Nam June Paik und Charlotte Moorman in Aktion, aber auch die Reaktionen der damaligen Ausstellungsbesucherinnen und -besucher der Galerie Parnaß.Mit Blick auf die historisch gewordenen und heutigen Rezeptionshaltungen wird das Verhältnis von Aktion und Dokumentation in der Fluxus-Bewegung ausgelotet.
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